- 18, I. A. 21 -

1105 o. T. Krakau.

ind. 13 ep. 3.

Der Kardinalbischof Egidius von Tusculum, Legat des Papstes Calixt II. durch Ungarn und Polen bestättigt mit Zustimmung des Herzogs Boleslaw, dessen Sohnes Wladislaw, sowie des Bischofs von Krakau Radost, die Rechte und Besitzungen des Klosters Tyniec, wie dieselben vom König Boleslaw (Sczyg. hatte hier fälschl. Wladisl.) und der Königin Judith verliehen sind, darunter in Bitom (Beuthen i. O.-Schl.) targowe (Marktrecht) u. 2 Schenken, in Siewior (Siewierz) novum targowe, eine Schenke und eine Fleischbank und von schles. Ortschaften noch Myslowice (bei Sczyg. Myslosowice, sicher Myslowitz).

Der neue Abdruck (das Or. scheint verloren) in dem sonst allerdings wenig mustergültigen cod. dipl. Tinecens. p. l ist doch besser als der ältere bei Sczygielski Tinecia 130, reproducirt bei Friese, Kirchengesch. Polens I. 154 und Lustig, Gesch. v. Myslowitz S. 9. Die Urk. war in der ersten Aufl. dieser Regesten von Wattenbach nach Röpells Vorgang in d. J. 1123 gesetzt, zu welchem allerdings die sonstigen chronolog. Angaben als Calixt II. 1119-24, Herzog Wladislaw geb. 1105, Bischof Radost 1118-42, welche dem J. 1105 direkt widersprechen, besser stimmen würden. Doch steht in allen Abschriften deutlich 1105 und die zuge setzten Indiktions- und Epaktenzahlen stimmen damit. Die Conjektur Grotefends (Bresl. Piasten S. 53), welcher durch das Jahr 1120 Indiktion und Epakten in Einklang bringen will, verliert ihren Boden dadurch, dass der neue Abdruck im cod. Tinecens. epact. 3 hat, was dann mit ind. 13 für 1105 stimmen würde. Die Echtheit ist natürlich in keinem Falle aufrecht zu erhalten, Kêtrzynski in der Beilage zur Gazetta Lwowska (Anfang 1874) nimmt an, dass die Urkunde ihre jetzige Gestalt zwischen 1311 und 1354 erhalten habe. Dass dabei echte Urkunden zu Grunde gelegen haben, ist nicht wohl zu bezweifeln.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1884; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 1: Bis zum Jahre 1250. Herausgegeben von Colmar Grünhagen.